
Ich war eine Woche in Göteborg und habe bei Rikke gewohnt, die eine wunderschöne Wohnung in einem der besseren Viertel der Stadt hat. Wir kennen uns seit über zehn Jahren, und wenn wir Zeit miteinander verbringen, ist es, als würde man in ein altes Paar Schuhe schlüpfen – bequem, vertraut, ein bisschen wie ein (leicht dysfunktionales) Ehepaar.
Ich bin nicht abergläubisch. Also, nicht wirklich. Aber während meines Aufenthalts sind zwei Dinge passiert, die mich kurz innehalten ließen.
Rikkes Wohnung ist eine Maisonette, mit Küche und Essbereich oben und Schlafzimmer sowie Wohnzimmer unten. Ich habe auf einer Matratze direkt neben der Treppe geschlafen, und in einer der ersten Nächte hörte ich ein lautes Poltern aus der Küche. Kühlschrank? Spülmaschine? Schneemann? Ich habe nicht nachgeschaut – hab mir einfach die Decke über den Kopf gezogen und weitergeschlafen.
Am nächsten Morgen wollten wir zum Frühstück eine Grapefruit aufschneiden und öffneten die Schublade, in der Rikke ihre Messer aufbewahrt. Alle waren mit der Schneide nach oben gedreht. Rikke bewahrt sie normalerweise mit der Schneide nach unten auf, also schaute sie ziemlich irritiert und meinte, das sei schon mal passiert – mehr als einmal.
Ab da haben wir jeden Abend vor dem Schlafengehen die Schublade kontrolliert. Und siehe da, ein paar Nächte später: wieder ein Poltern gegen Mitternacht. Am nächsten Morgen? Klingen wieder nach oben.
Rikke ist überzeugt, dass es ein männlicher Geist ist. Wir haben ihn Elvis getauft und ihm gesagt, dass er sich gern am Pfefferkuchen bedienen darf – solange er die Messer in Ruhe lässt.